Postkarten-Aktion des Kinderschutzbundes für kleine Kümmerer
„Lieber guter Weihnachtsmann, ich wünsche mir, dass Mama wieder gesund wird!“ und „Wunschzettel für Weihnachten: Papa soll wieder gesund werden!“. Diese beiden Sätze werden die Segeberger in der Adventszeit häufiger auf Postkarten zu lesen bekommen.
Mit einer Postkarten-Aktion möchte die Deutscher Kinderschutzbund Segeberg gGmbH auf die kleinen Kümmerer, sogenannte „Young Carers“ (engl. junge Pflegende), aufmerksam machen und Spendengelder sammeln. „Young Carers“ sind Kinder und Jugendliche, die mit einem chronisch kranken oder beeinträchtigten Angehörigen zusammenleben, und pflegende und sich kümmernde Aufgaben im Alltag übernehmen. Dazu gehören beispielsweise Haushaltstätigkeiten, pflegerische Tätigkeiten, die Betreuung ihrer Geschwister sowie die emotionale Unterstützung für Familienangehörige. Aber vor allem die Ängste, Sorgen und auch Unsicherheiten spielen für die Kinder eine große Rolle. Die Situation führt auf längere Sicht oftmals zu Überforderungen, die sich in körperlichen Beschwerden oder schulischen Problemen zeigen.
Es gibt aktuell zwei „Young Carers“-Gruppen, die durch den Kinderschutzbund betreut werden. Eine in Bad Segeberg, die andere in Bad Bramstedt. Beide Gruppen, aktuell mit jeweils fünf Kindern zwischen 8 und 12 Jahren, treffen sich wöchentlich für zwei Stunden. Die Kinder können mit Hilfe der Gruppen jemanden zum Reden finden, Antworten auf Fragen zu spezifischen Erkrankungen bekommen, neue Freunde kennenlernen, kindgerecht miteinander spielen, toben und basteln. Aber auch die Familien/Angehörigen von betroffenen Kindern sowie Fachkräfte finden bei Bedarf durch das Angebot eine Anlaufstelle und können sich beraten lassen.
Die Gruppe in Bad Bramstedt gibt es seit 2010 und basiert auf reiner Spendenfinanzierung. Auf Grund des Bedarfes in Bad Segeberg hat die Deutscher Kinderschutzbund Segeberg gGmbH zum 01. April 2017 eine zweite Gruppe ins Leben gerufen. Die finanzielle Förderung der Gruppe erfolgt ein Jahr lang durch den Kreis Segeberg und wird Anfang nächsten Jahres auslaufen, eine Folgefinanzierung ist nicht vorgesehen.
„Wir sind dem Kreis Segeberg dankbar, dass die Förderung für ein Jahr gesichert werden konnte. Gleichzeitig ist das Ende der Finanzierung bedauerlich, denn die Ängste und Sorgen der Kinder hören natürlich nicht mit dem Ende der öffentlichen Förderung auf“, sagt Lars Petersen, Geschäftsführer der Deutscher Kinderschutzbund Segeberg gGmbH.
Postkarten-Aktion des Kinderschutzbundes für kleine Kümmerer„Auch wenn sich die Finanzierung als schwierig gestaltet, möchten wir beide Gruppen auf jeden Fall erhalten, damit die Kinder weiterhin Ansprechpartner für ihre besondere Situation haben und ihnen durch die Gruppen die Möglichkeit gegeben wird, einfach Kind zu sein“ führt Lars Petersen weiter aus. Um dieses möglich zu machen, wirbt der Kinderschutzbund kreisweit mit seinen Postkarten für Spendengelder.