EXPERIMENTIEREN, GESTALTEN, PERSPEKTIVEN WECHSELN:
KUNST FÜR KINDER IN BESONDEREN LEBENSLAGEN

Seit vielen Jahren engagiert sich Spinnrad® für soziale Projekte am Firmenstandort Bad Segeberg und überregional. Für das Jubiläumsjahr haben wir uns zwei besondere Aktionen einfallen lassen: Neben der Unterstützung des lokalen Naturschutzbundes war es unser Anliegen, uns auch für die Kleinsten unserer Gesellschaft stark zu machen. Vom Verkaufserlös jeder 500 ml Oranex® Retroflasche in der eigens gestalteten Retroversion haben wir deshalb einen Euro für lokale Projekte des Kinderschutzbundes gesammelt. Mit Ablauf der Aktion Ende September sind 3.250,00 Euro zusammengekommen, die wir Lena Lorenzen vom Deutschen Kinderschutzbund Segeberg gGmbH übergeben haben.

Bei unserem Treffen in der „Goldmarie“ in Bad Segeberg nimmt die Dipl. Kunsttherapeutin freudestrahlend die Spende entgegen. Die Erleichterung darüber, dass mit diesem Zuschuss ein wichtiger finanzieller Beitrag zu ihren laufenden Projekten geleistet wird, steht ihr förmlich ins Gesicht geschrieben. „Die Spende von Spinnrad® bedeutet für mich vor allem Sicherheit und Entspannung. Denn damit kann die Arbeit in meinen Gruppen fortgesetzt werden“. Seit knapp vier Jahren ist Lena Lorenzen für den Kinderschutzbund aktiv und hat sich vor einigen Jahren zur Systemischen Familientherapeutin ausbilden lassen. Ihre selbst initiierten Projekte richten sich an Kinder, die sich in besonderen Lebenslagen befinden.

Spinnrad Spende

„Einmal die Woche bin ich in einem Kindergarten und arbeite dort mit vier Vorschulkindern mit erhöhtem Bedarf, die noch nicht anderweitig gefördert werden“, erzählt Lorenzen. Die Kinder können in der Gruppe mit Ton frei gestalten. Vorgaben gibt es keine, nur einen festen Rahmen, in dem alles stattfindet: „Die Kinder sitzen gemeinsamen an einem Tisch, in der Mitte brennt eine Kerze und sie bekommen von mir das Material zum Modellieren“. Damit entstehen immer wieder neue Figuren oder Formen – zum Beispiel ein Hubschrauber, der im nächsten Moment zum Strandkorb wird. Die Kinder spielen auch untereinander und tauschen sich aus. „Wichtig ist vor allem, dass sie erst einmal wieder ins Spiel kommen“, erklärt Lorenzen, die selbst Mutter ist. Wer für die Gruppe geeignet ist, entscheiden die Erzieher des Kindergartens und schlagen Kinder vor. Finanziert wird die Gruppe ausschließlich durch Spenden.

Das zweite Projekt von Lena Lorenzen sind die „Montags-Zwiebeln“ – eine Gruppe von drei bis fünf Schulkindern, die sich Montagsnachmittags im Familienzentrum Südstadt treffen. Dort wird mit allem gewerkelt und experimentiert, was die Kursleiterin in ihren vielen Kisten wöchentlich an Material mitbringt. Das können verschiedene Farben sein, aber auch Krepp, Wolle oder etwas aus dem gesammelten „Krimskramsbestand“. Es gibt aber auch gemeinsame Arbeitsthemen, wie zuletzt Körperbilder, an denen die Gruppe mit viel Spaß und Begeisterung für die eigenen Werke und die der anderen arbeitet. Zum Start des Projektes hat es jedoch etwas Anlaufzeit gebraucht, bis die Teilnehmer in einen künstlerischen Prozess gekommen sind, der ihnen nicht nur einen Raum Experimentieren, sondern auch neue Perspektiven bietet: „Am Anfang mussten die Kinder erst einmal aus dem Leistungsdruck rausgeholt werden. Jetzt weiß jeder, dass er sich hier individuell ausprobieren kann“, so Lorenzen. Neben dem Künstlerischen spielt auch Bewegung eine wichtige Rolle in der Gruppe, „denn manchmal wollen die Kinder einfach nur flitzen. Deswegen gehen wir so oft wie möglich raus und werkeln auch manchmal im Freien“.

Einen therapeutischen Auftrag gibt es nicht. Genauso wenig gehe es darum eine bestimmte Ästhetik zu erreichen. „Denn der Prozess ist wichtiger als das, was am Ende rauskommt“, weiß Lorenzen. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen werden von den zuständigen Schulsozialarbeitern ausgewählt. „Wichtig ist aber, dass die Eltern das Projekt unterstützen und ihre Kinder hinschicken“. Anders funktioniere es nicht.

Damit das Projekt weiter bestehen und auch langfristiger angelegt werden kann, müssen immer wieder Gelder vom Landkreis beantragt werden und zusätzliche Spendengelder eingesammelt werden. Nur so können die teils kostenintensiven Materialien gegenfinanziert werden und darüber hinaus sichergestellt werden, dass die Kinder und Jugendlichen über einen längeren Zeitraum begleitet werden können. „Mein Wunsch wäre es, die Montags-Zwiebeln bis in die Pubertät zu begleiten“, sagt Lorenzen und hofft auch zukünftig auf die Unterstützung ihrer Initiativen. Der Gruppenname geht übrigens auf ihren Vater zurück, der seine Kinder gern „Zwiebeln“ genannt hat.

Wer Lena Lorenzen und ihre „Zwiebeln“ ebenfalls unterstützten möchte, ist herzlich eingeladen, einen Beitrag zu spenden.

Spendenbetreff: Montags-Zwiebeln
Deutscher Kinderschutzbund Segeberg gGmbH
VR Bank Neumünster
IBAN: DE88 2129 0016 0053 6798 00